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Meistgelesen im Jahresverlauf

In schöner Tradition haben wir in unsere Webstatistik geschaut und finden darin einen deutlichen Gewinner: die Martinsrieder Medigene AG lieferte die meistgelesene Meldung, jedoch leider mit dem Gang in die Insolvenz. Andere haben es erstmalig in die Top 10 geschafft aber auch Widerholungstäter sind dabei.

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Es wird sich niemand gerne ans Revers heften, dass ausgerechnet die Insolvenzmeldung die meistgelesene Mitteilung an die Community – so diese unsere Leserschaft darstellt – gewesen ist. Doch so lauten die Zahlen unserer Webstatistik und zeigen zugleich, dass die Martinsrieder Medigene AG eine ganze Menge Anhänger oder besonders Interessierte gehabt haben muss: denn gleich mit insgesamt drei Meldungen hat es das traditionsreiche Biotechunternehmen unter die bestplatzierten zehn Meldungen geschafft.

Auch die früheren Meldungen, dass es bei der Firma „eng“ wird, aber noch ein Fünkcheen Hoffnung besteht, haben viel Zuspruch und Interesse gefunden. Der Wechsel auf die Zelltherapie vor gut einem Jahrzehnt hat für das Unternehmen nicht den erhofften Segen gebracht und auch die zahlreichen Rettungsversuche vor und im Insolvenzverfahren sowie auch nach dessen Abschluss noch weiter hinter den Kulissen zum Erhalt wenigstens einiger Assets und Patente haben am Ende nicht gefruchtet. Nun soll dem Vernehmen nach eine Stiftung in einem westeuropäischen Land noch einige Medigene-Reste verwalten, ob aus Nostalgie oder noch mit weiterer Vermarktungshoffnung ist nicht bekannt.

Als Widerholungstäter immer gerne in den häufig gelesenen Meldungen taucht die Mainzer BioNtech auf. Diesmal ging es dabei weniger um große eigene Neuigkeiten, die erst für das kommende Jahr erwartet werden, sondern um einen Vergleich mit Lizenzgebern aus der Impfstoffära. Dass BioNTech sich den Patentkonkurrenten CureVac einverleibt hat, hat es knapp nicht unter die Top-10 geschafft, doch diese Konsolidierung im mRNA-Feld hat durchaus für viel Diskussionen in der Community geführt und wird noch manches Bargespräch prägen.

Mit einer rekordverdächtigen Finanzierungsrunde hat es die Münchner Tubulis weit nach vorne im Ranking geschafft. Mit schlussendlich 344 Mio. Euro dürfte diese Serie C-Runde eine der größten in Europa gewesen sein und war ein positivers Licht auf den Münchner Biotechcluster, der durch die Insolvenz von Medigene aber auch der 4SC AG sowie dem Betriebsschluss bei Morphosys einige Schrammen abbekommen hat. Neu ins Licht gesetzt hat sich mit einem zweiten Platz die Leverkusener Bayer. Dank der Gentherapie-Tochter BlueRock Therapeutics, deren Ansatz gegen die Parkinsonkrankheit und dem schnellen Eintritt in eine Phase III-Studie hat sich das Bild des betulichen Pharmadickschiffes aus Leverkusen über das Jahr deutlich gewandelt. Einige weitere Meldungen wie auch die strukturellen Änderungen im Hause selbst durch CEO Bill Anderson zeugen von einem neuen Aufbruch und einer innovationsfreundlicheren Herangehensweise bei unterschiedlichen Indikationen. Mit dem stärkeren Einsatz für Start-ups am Berliner Bayer-Campus im Co.Lab will das Unternehmen den alten Staub wegwirbeln und den ewigen Wirbel um die Monsantoübernahme vergessen machen. Diese belastende Geschichte hat zwar noch keinen Schlusspunkt, er könnte aber im neuen Jahr erfolgen.

Für Ihr Interesse bedankt sich die ganze Redaktion bei unserer Leserschaft.

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